NEUES VON WILLI SPATZIG

Ab sofort findet Ihr den
"Willi Spatzig" hier
"Kreuzung in Buschhausen"
Willi Spatzig sagt:
Hui, habe ich das richtig gesehen?
Schnell noch mal eine Kurve geflogen und hinter das Rathaus geschaut. Tatsächlich, der Parkplatz ist komplett belegt. Alles voll.
Ah ja, im Sitzungssaal wird den Bürgerinnen und Bürgern aus Buschhausen vorgestellt, wie der Ausbau der Landesstraße vonstattengehen soll.
Die so genannte Betonstraße wird endlich saniert. Viele Jahre hat man auf diesen Moment gewartet, Anträge geschrieben und Ortsbesichtigungen
durchgeführt. Nun kann es im Sommer losgehen. Das wird nicht einfach. Von Scharmbeck in Richtung Heilshorn und zurückfahren täglich fast
15.ooo Fahrzeuge. Und nun eine Vollsperrung! Zwar in der Ferienzeit, aber trotzdem muss das Einkaufszentrum bei Meyerhoff erreichbar bleiben.
Das gibt erheblichen Schleichverkehr. Ich glaube, da brauchen alle Betroffenen sehr starke Nerven.
Ich flieg schon mal über Buschhausen. Vorbei am ehemaligen Heidkrug direkt auf die Kreuzung am Kohlhof zu, da, wo bis vor Kurzem noch die Sparkasse
war. Auf der einen Seite geht es in die Buschhausener Straße und auf der anderen Seite schräg versetzt in die Straße Am Kohlgarten. Eine sehr
unübersichtliche Kreuzung. Klar, dass hier eine komplette Ampelanlage gefordert wird, allerdings haben weder die Landesstraßenverwaltung noch die
Stadt dafür Geld eingeplant.
Ich habe da einen Freund, der kennt sich mit komplizierten Verkehrssituationen gut aus, Hans-Hermann Hattendorf von der Bürgerfraktion.
Der hat den guten Kompromiss vorgeschlagen, die an der Hauptstraße vorhandene Fußgängerampel von dem Quer-Verkehr steuern zu lassen. Bei
auflaufendem Verkehr in den Seitenstraßen schaltet die Ampel für einen Moment auf Rot und ermöglicht das Überqueren oder das Einordnen in den
Verkehr auf der Heilshorner Straße.
So etwas gibt es bereits an anderen Orten.
Deshalb flieg ich nun weiter nach Scharmbeckstotel. Da funktioniert so eine Ampelschaltung seit vielen Jahren. Warum sollte das in
Buschhausen nicht auch gehen?
Euer Willi Spatzig

(Bildautor: WP)
"Reisemobil-Station"
Willi Spatzig sagt:
Jetzt in der trüben Jahreszeit habe ich manchmal Langeweile. Da fliege ich mal hier hin und mal dort hin.
Ich war jetzt am Segelflugplatz am Hafenkanal in Osterholz.
Gleich nebenan ist der kleine Sportboothafen des Segelclubs Hamme, ein reizendes Fleckchen. Auf Parkbänken unter großen Bäumen lässt es
sich gut verweilen. Genauso wollen wir es haben und uns auch nach Außen darstellen. „Behutsamer Tourismus" nennt es der Landkreis, "von hier aus
mit dem Fahrrad oder einem Torfkahn unsere schöne Landschaft erleben".
In anderen Orten finde ich an solchen Stellen meistens auch die Möglichkeit, dass Gäste mit ihrem Reisemobil Station machen können, den Ort erkunden
und die Umgebung genießen. Hier zwischen Hafen und Segelflugplatz wäre Platz genug. Die schon vorhandenen Duschen, Toiletten und der Fäkalienausguss
könnten gemeinsam mit den Wassersportlern genutzt werden.
Da könnte man sich mal gastfreundlich zeigen. Ich jedenfalls freue mich immer, wenn ich an fremden Orten nett empfangen werde. Und genauso freue ich mich,
wenn ich bei mir zuhause Gäste empfangen kann.
Aber ein Spatz denkt da wohl etwas schlichter als die Macher im Rathaus.
Euer Willi Spatzig
"Flüchtlingsunterkünfte"
Willi Spatzig sagt:
Da flieg ich über Pennigbüttel. Diese Ortschaft hat sich aber gut entwickelt. Mit Schule und Kindergarten. Sogar mit Sparkasse und Volksbank.
Und die haben jeden Tag geöffnet. Wo gibt's das noch?
Auch die Feuerwehr hat jetzt endlich ein neues Haus. Die Kameradinnen und Kameraden können sich jetzt vernünftig ihre Dienstkleidung anziehen.
Aber wo sollen hier Flüchtlingsunterkünfte sein? Die Stadtverwaltung hat hierfür doch extra Geld eingeplant. Also wissen die denn immer noch nicht,
dass Osterholz ein eigener Stadtteil ist? In Pennigbüttel wurden keine Unterkünfte gebaut. Auch nicht zur vorübergehenden Nutzung. In Osterholz
dagegen gibt es in der Rudolf-Diesel-Straße drei extra für Flüchtlinge erstellte Gebäude. Die Pachtzeit läuft bald ab und nun wird überlegt, ob man
an der Pennigbütteler Straße zu den vorhandenen Schlichtwohnungen noch weitere dazustellen kann.
Ja, wenn man dem Bürgermeister einmal den kleinen Finger reicht. Wo man in Osterholz Flüchtlingsunterkünfte baut, für wie viele Personen und für
wie lange, darüber wurde doch heftig gestritten. So wie ich die Osterholzer kenne, halten die ihr Wort und erwarten dieses aber auch von anderen.
Und von einem Bürgermeister sowieso.
Inzwischen sind in der Pennigbütteler Straße ganze Häuser von der Stadt angemietet und werden von Flüchtlingen bewohnt. Ist eigentlich auch nicht schlimm.
Aber welcher Nachbar hat Spaß an den Polizeieinsätzen? Alles hat irgendwo eine Grenze.
Dezentrale Unterbringung, keine Ghettos. Dafür wurde unsere Stadt immer gelobt. Der jetzige Verwaltungsvorstand im Rathaus hat das entweder vergessen
oder kann es nicht. So wie ich die Osterholzer kenne, werden die sich wieder zusammensetzen, aufpassen und deutlich mitreden.
Wenn ich so über das Binnenfeld und das Butenfeld fliege, bekomme ich Tränen in den Augen. Nix ist passiert mit einem Edeka-Markt, Nix ist mit einem
Bebauungsplan für das Butenfeld. Wo ist denn die Stadtentwicklungsgesellschaft, wo ist die Wirtschaftsförderung?
Ich glaube, ich muss mal zu den Parteibüros fliegen. Da mal nachhaken. Denn Schuld hat am Ende doch immer die Politik.
Das musste ich mir mal von der Seele piepsen. Nun schüttele ich mein Gefieder, flieg weiter und schau mir andere Ortschaften an. Mal sehen was die alles
so haben.
Euer Willi Spatzig.

(Bildautor: WP)

(Bildautor: WP)
"Kurkonzert"
Willi Spatzig sagt:
Sonntags flieg ich gerne über die Hammewiesen, von Melchers Hütte nach Tietjens Hütte mit Zwischenstation am
Osterholzer Hafen zur Museumsanlage an der Bördestraße.
Diese Landschaft ist so friedlich und tut der Seele so gut. Eigentlich müsste man hier Gesundheits-Kuren
und Reha-Maßnahmen anbieten. Zusammen mit unserem Krankenhaus. Da fehlt nur noch ein passendes Hotel. Sogar das „Kurkonzert“ gibt es schon.
Im Park der Museumsanlage gab es wieder, und dass bei schönstem Sommerwetter, ein Nachmittagskonzert. Ich fühlte mich wirklich wie in einem Kurort.
Der einzige Unterschied war, ich kannte fast alle Gäste. Verschiedene Musikdarbietungen habe ich dort in wunderschöner Atmosphäre genießen können.
Und, den Landrat habe ich auch mal wiedergesehen. Schön. Diesen Besuch haben sich viele Freunde der Museumsanlage gewünscht.
Und er lobte die fleißigen ehrenamtlichen Helfer. Viele Hände werden gebraucht, um dieses Kleinod erhalten zu können.
Also, wenn Ihr mich fragt, dieser ehemalige Wirtschaftshof des Klosters in Osterholz ist eine gute Adresse. Unser Landkreis
hat hier seinen Namen bekommen. Heute kann er stolz darauf sein so ein Denkmal sein Eigen nennen zu dürfen.
Jeder der ein denkmalgeschütztes Haus hat, weiß aber auch, wie teuer der Erhalt werden kann.
Mal sehen, wer hier die pfiffigsten Ideen hat.
Gut gelaunt flieg ich weiter und komme hier bestimmt noch öfter her.
Euer Willi Spatzig.

(Bildautor: WP)
Weißer Rauch steigt auf
Willi Spatzig sagt:
Da flieg ich so gemütlich über die Stadt und komme auch am Rathaus von Osterholz-Scharmbeck vorbei.
Heute ist hier aber was los. Der Parkplatz ist voll und im Sitzungssaal sind alle Stühle besetzt. Das muss ich mir mal aus der Nähe ansehen.
Ah, ich merke schon, was hier gespielt wird. Posten sind zu vergeben. Namen werden gerufen, Ausschüsse gegriffen, die Vorsitzende tritt
mit sofortiger Wirkung von ihrem Amt zurück und eine stellvertretende Bürgermeisterin will nicht mehr antreten. Eine kleine Gruppe am Tisch kommt mir
wie gedopt vor. Alle anderen wirken ruhig und sehr konzentriert.
Plötzlich ist Bewegung im Saal. Aus der linken Ecke kommt der Wunsch: „Bitte geheime Abstimmung“. Es klingt wie ein Hilferuf. Nun marschieren sie alle
immer wieder nach vorne und verschwinden in einem großen Karton, um anschließend ein Zettelchen in eine Mülleimer-ähnliche Tonne zu stecken. Danach werden Zahlen
in den Raum gerufen. Einige Versammlungsteilnehmer freuen sich ganz offensichtlich und applaudieren. Andere nicht. Ihrer Stimmung tut das jedoch keinen Abbruch.
Sie bleiben wie aufgekratzt und posten ständig mit ihren Smartphones ihre Niederlagen in den Äther.
Als ich weiterfliege, sehe ich weißen Rauch aufsteigen. Es ist also vollbracht. Alle Posten sind besetzt.
Nur gut, dass die Zeitung nicht alles gemerkt hat und Fernsehen und Rundfunk gar nicht erst gekommen sind.
So hält sich der Image-Schaden doch noch in Grenzen.
Ich flieg dann mal weiter.
Euer Willi Spatzig.
(Bildautor: DG)
Heiraten macht Spaß
Willi Spatzig sagt:
Da flieg ich über die Hamme und mach bei Neu Helgoland halt. Ein Bootsanleger direkt vor dem Lokal mit hübsch eingedeckten Tischen auf der Terrasse.
Und auf dem Rasen? Da steht eine Hochzeitsgesellschaft. Die Damen in langen Kleidern und die Herren in schicken Anzügen ohne Krawatte.
Und ein Brautpaar lauscht den hoffnungsspendenden Worten eines extra engagierten Hochzeitsredners.
Es ist ein wunderschönes Bild. Hochzeitsevents sind modern. Und in Niedersachsen wird auch wieder häufiger „Ja“ gesagt.
Ich glaube, es wird nicht mehr lange dauern, bis irgendeine Partei diesen Trend erkennt und damit Wahlkampf macht. Da höre ich schon die Versprechungen:
Wer bei uns heiratet, erhält Gutscheine für Bio-Lebensmittel aus der Region, Kita, Schulbesuch, Studium – alles frei. Natürlich lebenslang.
Noch ist diese Vorstellung ein humoristischer Beitrag des Landkreistages.
Ich sage nur: „Wartet ab, die Vögel pfeifen es schon vom Dach“.
Euer Willi Spatzig.

(Bildautor: Diverse)
Nur ein Baum?
Willi Spatzig sagt:
Die Sonne lacht und lockt uns raus an die frische Luft. Ich mach mich auf zu einem Flug über Osterholz. Im Klosterholz treffe ich Freunde,
die ich den ganzen Winter über nicht gesehen habe.
Gemeinsam fliegen wir am Kreishaus vorbei und über "Schilder Böttjer" hinweg zur Ecke Buchenweg / Laubenweg. Auf diesem Grundstück, dass
jetzt dem Landkreis gehört, stand nach dem Kriege eine Holzbaracke. Da arbeitete die Wäscherei Julke. Lang, lang ist es her.
Und nun hat die Natur dieses Eckgrundstück eingenommen. Ein Baum fällt besonders auf. Er ist so mächtig, dass er hier am Rand des
Klosterholzes wirklich prägend ist.
Der Landkreis will diese Fläche verkaufen. Ein Teil des Grundstückes darf bebaut werden. Aber eben nur ein Teil. Der Baum muss stehen bleiben.
Also, wir Spatzen finden das auch selbstverständlich. Das Kreishaus mit seinen Parkplätzen breitet sich immer mehr aus und das Klosterholz
wird immer kleiner. Das geht doch nicht.
Ich glaube, ich muss mal mit dem Bürgermeister reden. Denn der ist für die Baumschutzsatzung zuständig. Nicht, dass man im Rathaus meint,
dem Landrat einen Gefallen tun zu müssen und den Baum aufgibt.
Euer Willi Spatzig meint, wenn es einen Plan gibt, der regelt, was hier zulässig ist, muss man auch sich an diesen Plan halten. Und zwar Jeder.
Tschüss, bis zum nächsten Ausflug.
Euer Willi Spatzig.

(Bildautor: WP)

(Bildautor: WP)
Wie finde ich denn
Scharmbeck?
Willi Spatzig sagt:
Neulich hab ich mich doch fast verflogen. Ich wollte nach Scharmbeck zum Weihnachtsmarkt.
Ich dachte, fliegst einfach den Lichtern nach. Ist ja Advent, da sind alle Innenstädte hell beleuchtet mit Lichterketten, hellen Sternen und Tannenbäumen
mit vielen Kerzen. Aber was ist denn in Scharmbeck los? Nix ist mit Lichterketten über der Straße. Die Bahnhofstraße sieht aus wie immer. Fällt Advent aus?
Die anderen Spatzen wussten, was los ist. Sie kamen mir schon entgegengeflogen. "Hallo," rief mir ein Kumpel zu "flieg man zum Marktplatz, da macht die
Stadt drei Tage Weihnachtsmarkt. Aber sonst kannst du das hier vergessen. Die alte Weihnachtsbeleuchtung ist jetzt ganz hin, kaputt war sie ja schon
lange, aber jetzt geht gar nichts mehr. Aus ist mit hellem Lichterschein und so“.
Ich komme ins Grübeln. Da wird doch die komplette Straßenbeleuchtung umgestellt auf neues LED-Licht. Und im Rathaus hat man extra eine neue Satzung
geschrieben, damit alle Grundstückseigentümer auch die neuen Laternen bezahlen. Der Bürgermeister sagt, da hat ja auch jeder einen Vorteil davon.
Und nun? Haben die Geschäftsleute in der Bahnhofstraße nicht auch einen Vorteil, wenn die Läden von einer schönen Weihnachtsbeleuchtung ins rechte Licht
gerückt werden? Wenn alle die hier ein Gewerbe betreiben etwas dazugeben und die Stadt ihre Verschönerungsausgaben mal zusammenfasst, dann geht garantiert was.
Auf alle Fälle müssen alle ran, auch die Telefonshops, Versicherungen und Ladenketten und nicht nur der Buchladen und der Bäcker.
Also lasst Euch im Rathaus mal was einfallen. Mit Satzungen Geld eintreiben könnt Ihr doch.
Ich flieg weiter.
Euer Willi Spatzig

(Bildautor: Diverse)
Piiiiiep, die schießen mir den
Schwanz ab!
Willi Spatzig sagt:
Da flog ich gut gelaunt über die Hamme, vorher drehte ich noch eine Runde über den Osterholzer Hafen. Ich dachte so für mich, wie haben wir es doch schön hier.
Alles so ruhig und idyllisch.
Ich sah das Ortsschild "Waakhausen" und machte beim Gasthof Pape eine kurze Rast. Ich konnte den hier so gern servierten Rippenbraten riechen
und hätte zu gerne an einer Flasche Bier aus dem Kühlkeller hinter dem Tresen genascht. Während ich so weiter flog, träumte ich noch vor mich hin.
Doch plötzlich war es mit der Ruhe vorbei. Es knallte fürchterlich und mir flogen Bleikugeln nur so um die Ohren. Fast wären mir die Schwanzfedern
abhandengekommen. Schnell verkroch ich mich in einem Busch. Da merkte ich wo ich war. Hier war der Schießplatz Waakhausen.
Ehemals: Trainings-Zentrum für olympischen Schießsport.
Ich habe gehört, dass der Betreiber zum Schutz der Umgebung vor Lärm und Bleiresten nun einen über 20 Meter hohen Wall errichten will. Und obendrauf noch
einen 2 Meter hohen Zaun. Das Bauwerk muss unten wohl 80 Meter breit sein, damit der Wall auf diesem Moorboden halt findet.
Hi, hi, dann kann ich mich in Zukunft ja auf den Zaun setzen und zusehen, wie meine tönernen Kollegen von Himmel geschossen werden und
wie die Jäger hier üben, damit sie auch mal was treffen.
Ich drehte mich um und sah die flache Landschaft, im Hintergrund den Weyerberg. Welcher schöne Anblick. Ist der „Schutzwall“ in Waakhausen
dagegen nicht ein Fremdkörper? Die Leute in der Nachbarschaft sind erschrocken über diese Planung und wehren sich jetzt schon.
Ich glaube, dass wird hier noch spannend. Da muss ich wiederkommen und aufpassen.
Ich flieg weiter.
Euer Willi Spatzig

(Bildautor: DG)
Tue Gutes und spare Steuern
Willi Spatzig sagt:
Neuerdings hab ich Angst. Angst davor, auch diesen Plastikmüll aufzupicken.
„Mikroplastik“ ist sprichwörtlich in aller Munde. Vielleicht ja auch in jedem Schnabel?
In allen Zeitungen kann ich es lesen und an jeder Imbissbude höre ich die Diskussionen. Hab schon gesehen, wie einer den Plastik-Trinkhalm einfach weggeworfen hat
und einen Strohhalm haben wollte.
Es scheint wieder zu klappen. Das Volk kann in kurzer Zeit für etwas sensibilisiert werden. Ich glaube, ich werde auch vorsichtiger werden und mich
von Imbissbuden fernhalten.
Wirklich verstehen kann ich das mit meinem Spatzenhirn noch nicht. Wieso wird eigentlich die Verwendung von Plastikgeschirr bei „Essen auf Rädern“ steuerlich
begünstigt? Die selbe Mahlzeit auf Porzellangeschirr ins Haus gebracht wird mit der vollen Mehrwertsteuer belegt.
Ich seh das von hier aber doch ganz genau. Wenn es um Steuern geht ist der Staat nicht sehr sensibel. Ich brauche ja keine Steuern zu zahlen, aber warum lasst Ihr Euch zum
Beispiel eine Sondersteuer für Kaffee und Sekt gefallen? Naja, dafür könnt Ihr Euch jetzt Kanabis auf Krankenschein holen.
Ich flieg weiter.
Euer Willi Spatzig

(Bildautor: DG)
Bin mal über den Campus geflogen
Willi Spatzig sagt:
Ehrlich gesagt, dieser Sommer hat mich geschafft. Bei dieser Hitze habe ich einfach nur Schatten gesucht.
Aber jetzt bin ich wieder unterwegs. Bin mal über den Campus geflogen. Da wurde zum Beispiel die interkulturelle Woche eröffnet. Ich habe erwartet,
die "Würdenträger" aus Politik und Verwaltung zu sehen. Ist die Gelegenheit doch günstig, um zu zeigen, was sie von Rechts-Politik
und Ausländerfeindlichkeit halten. Einfach durch Anwesenheit Respekt vor der erfolgreichen interkulturellen Arbeit in Osterholz-Scharmbeck zu dokumentieren.
Aus dem Stadtrat habe ich aber nur Marcus Oberstedt von der CDU und Wilfried Pallasch von der Bürgerfraktion ins Medienhaus gehen sehen.
Wo waren die Grünen und die Linken? Und die SPD? Die waren ja schon von Geburt an gegen Rechts. Da bleibt man bei diesem Schietwetter doch lieber Zuhause.
Der Bürgermeister mit einigen Verwaltungsvertretern, den Veranstaltern und einzelnen Interessierten waren recht einsam in der großen Mensa.
Bleibt nur zu hoffen, dass die beiden Ratsherren wenigstens in der Zeitung zu sehen sind.
Ich flieg weiter.
Euer Willi Spatzig

(Bildautor: DG)
Ach ist das schön so im GRÜNEN
Willi Spatzig sagt:
Die Sonne scheint, es ist ein wunderschöner Tag zum Faulenzen. Da sehe ich das Osterholzer Kreisblatt liegen. Lese etwas von Tempo 30 vor Kindergärten und das
die Grünen sich dafür stark machen, aber nicht durchkommen.
Hab ich hier eine alte Zeitung gefunden? Das kommt mir doch so bekannt vor. Ach, da steht es ja. Wieder wurde der Antrag der Grünen abgelehnt. Und wieder gibt
es Schimpfe für die uneinsichtigen „Auto-Fetischisten“.
Irgendetwas stimmt hier nicht. War es nicht so, dass der Stadtrat gar keine Tempobeschränkung veranlassen kann? Und hat die Polizei und die Verkehrsbehörde a
ufgrund mehrerer Untersuchungen bei zwei Kindergärten eine Tempo-Änderung abgelehnt und auch begründet. Diese Kindergärten werden von Seitenwegen erschlossen
und können von den Eltern gut und ohne Gefahr angefahren werden.
Die Grünen im Stadtrat wissen natürlich längst, dass dem Rat hier die Hände gebunden sind. Deshalb beantragen sie ja auch nicht wirklich die Tempobeschränkung.
Sie erwecken nur diesen Eindruck und … einige Menschen fallen wohl auch darauf rein.
Im zur Abstimmung gestellten Antrag der Grünen wird lediglich eine erneute Überprüfung der tatsächlichen Situation vor Ort gefordert. Und das nun schon zum
wiederholten Male.
Also, mir kommt das alles komisch vor. Wem nützt eigentlich diese "Show"?
Ich fliege jetzt mal weiter zum Klosterholz. Da wurde für rund 100.000 Euro vom Landkreis eine „Überquerungshilfe für Kröten“ gebaut.
Übrigens auch ohne politischen Beschluss.
Euer Willi Spatzig

Scharmbecker Frühjahrsmarkt
Willi Spatzig sagt:
In Scharmbeck war Frühjahrsmarkt. Das war einmal der Maimarkt. Ich also hin, mal sehen ob ich Kumpel treffe.
Flott flog ich die Bahnhofstraße rauf, schlängelte mich an Radfahrern vorbei und bin fast gegen die Volksbank geknallt. Irgendwie steht die da im Weg.
Etwas zu groß für diese kleine Stadt. Bin dann zum Marktplatz abgebogen, habe mich oben in die alte
Kaiser-Wilhelm Eiche gesetzt und mir das Treiben angeschaut. Es war nicht so viel los wie beim ehrwürdigen Herbstmarkt oder beim neu erfundenen Stadtfest.
Aber ich fand es schön.
Bin zwischendurch mal runtergeflogen und hab mir bei der Bratwurstbude ein Stück vom Brötchen gemobst. Brauchte keine Angst zu haben getreten und
geschubst zu werden. Dann ging es rüber zum nagelneuen Verkaufswagen der Schmalzbäckerei. Ein schickes Ding, in modischem Grau und „piko bello“.
Die anderen Schausteller hatten zur Einweihung sogar Blumen mitgebracht.
Es war gemütlich auf dem Marktplatz und vor der Kirche. Zum „Sehen und Gesehen werden“ war Stagges Vorgarten wieder die richtige Adresse. Einige ließen
sich aber auch in den kleinen Biergarten am Teich locken. Ob auf der Bank oder an den Bar-Tischen, die Erdbeer-Bowle war einfach lecker. Hübsch anzusehen,
wie die Kinderaugen strahlten wenn sie in das Polizei-Auto oder den Leiterwagen von der Feuerwehr gesetzt wurden. Manchmal gab es auch kleine Tränen,
wenn sich das Karussell in Bewegung setzte und Mama nicht mehr zu sehen war.
Die größeren Kinder trafen sich wie eh´ und jeh` am Auto-Skooter. Für jeden gab es etwas. Amüsement und Leckereien für jeden Geschmack. Übrigens, Freunde
hab ich auch getroffen, bei „Bohne`s Eis wie Sahne“. Da haben wir uns noch lange etwas vorgepiept. Keine dröhnenden Bässe, keine Hektik. Einfach Gemütlichkeit.
Kommt beim nächsten Mal doch einfach mal mit. Ich finde, der Frühjahrsmarkt zeigt die charmante Seite meiner Stadt.
Nun flieg ich weiter, ich glaube im Rathaus denken die sich wieder was aus.
Euer Willi Spatzig

Sprudelnde Einnahmen des
Landkreis
Willi Spatzig sagt:
Da flieg ich so gemütlich über das Land und komme auch am
Osterholzer Kreishaus vorbei. Setze mich gelangweilt auf einen Ast und schau in die Fenster. Mal sehen, was die Beamtenschaft so macht.
Bleibt mir doch das Piepen im Halse stecken! Da sitzen sie alle, vorne am Tisch der Herr Landrat, und sind am Geld zählen. Auf dem Fußboden stehen riesige Säcke,
prall mit kleinen und großen Geldscheinen gefüllt, auf den Säcken ein Aufkleber. „Absender: Finanzverwaltung; Inhalt: Steuergelder.“
Sie tun mir richtig leid. Einige haben schon die Fingerkuppen mit Pflaster beklebt und womöglich müssen sie noch Überstunden machen. So viel Geld!
Und nun das Problem, was macht man damit? Ich mag nicht mehr hinschauen und fliege weiter.
Komme an vielen Rathäusern vorbei und schau auch dort mal neugierig durch die schon lange nicht mehr geputzten Scheiben. Keine Geldsäcke, stattdessen stehen auf den Tischen große Rechenmaschinen,
an denen sich Mitarbeiter mit roten Köpfen die Finger wund tippen. Immer wieder schütteln sie ihre Köpfe, blättern in Stapeln von Rechnungen und Kontoauszügen.
Wo bin ich nur? Flieg ich durch verschiedene Welten? Wenn irgendwo auf der Welt große Not herrscht, dann versuchen wir doch zu helfen.
Da wird viel Geld locker gemacht. Und hier in unserem eigenen Landkreis? Da stopft man sich erst einmal die eigenen Taschen voll.
Ja, wenn etwas übrig bleibt, äh ..., dann schaun` mer mal.
Ich muss mich erst einmal richtig schütteln und dann fliege ich weiter.
Euer Willi Spatzig

Vogelmuseum
Willi Spatzig sagt:
Ich war bei meinen Vorfahren im Vogelmuseum. Ein bisschen schaurig war es schon. Aber auch ehrwürdig. Da stehen sie hinter Glas, fein rausgeputzt und warten
auf Besuch.
Jetzt hab ich gehört, dass Hilfe aus dem Kreishaus kommt. Die wollen das Haus reparieren und alles schön machen. Ich freue mich, dass meine Freunde vom
Förderverein schon ordentlich vorgearbeitet haben.
Früher bin ich immer zwischen Worpswede und Osterholz hin- und hergeflogen. Hat nichts gebracht. Die in Worpswede haben mit ihrer Kunst ihr eigenes Ding gemacht.
Und für die Kultur in Osterholz blieb kein Krümel übrig.
Wir Spatzen tragen die Kunde vom Neuanfang schon mal in die Welt hinaus. Von hier oben kann man sich schon genau vorstellen, wie schön es wird.
Ich fliege weiter, bis bald
Euer Willi Spatzig

Harry Laube
Willi Spatzig sagt:
Wir Spatzen haben uns gewundert, dass Harry Laube vom Weser-Kurier in die CDU-Geschäftsstelle gewechselt ist. Wir wissen jetzt endlich, wo er hingehört.
Er wollte sogar in den Stadtrat einziehen, dafür hat es leider nicht gereicht. Nun muss er warten, bis dort ein Nest für ihn frei wird, in das er nachrücken kann.
Mein kleiner Kopf sagt mir: "Das kann noch dauern. Er steuert eh von hinten heraus."
Nur, dass die CDU-Anträge neuerdings keine Mehrheit mehr finden.
In unserer Spatzen-Familie schauen wir immer erst genau hin, bevor wir Körner picken. So werden wir alle satt.
Ich fliege weiter, bis bald
Euer Willi Spatzig
